Ein Beitrag zum UNESCO-Welterbe
Im Jahr 2011 hat die Stadt Augsburg erstmals ihr Interesse bekundet, mit ihrem historisch bedeutsamen Technik- und Kulturensemble des städtischen Wassermanagemensystems in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen zu werden. Am 6.7.2019 hat das Welterbekomitee die Auszeichnung als UNESCO-Welterbe an Augsburg verliehen.
Von Anfang an unterstützte der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg die Bemühungen der Stadt und er erhielt im Jahr 2012 für die Projektidee „WasSerleben – Natur in Augsburg“ den mit einem Preisgeld von 84.000 € dotierten Deutschen Naturschutzpreis des Bundesamts für Naturschutz.
Ziel des von 2013-2014 umgesetzten Projektes war es, die Bedeutung und die Funktionen der Stadtbäche bekannter zu machen.
Bachkarten und -steckbriefe
Zentraler Aspekt des Projekts war die Sichtbarmachung der Namen der Bäche und Kanäle im Stadtgebiet. Dies geschah mit über 250 im Stadtgebiet verteilten Namenstafeln an Bächen und Kanälen, über die man mit Hilfe eines QR-Codes zu einem interaktivem Bachsteckbrief gelangt.
Parallel zur Erstellung der Bachsteckbriefe entstand die erste öffentlich zugängliche Karte aller Augsburger Bäche und Kanäle.
Filme, Bücher und Veranstaltungen
Ein nächster Meilenstein war die Erstellung von Kurzfilmen über die Bäche und Kanäle im Stadtwald Augsburg und die Trinkwasserversorgung. Im Laufe der Jahre entstanden auch spezielle Veranstaltungsangebote und verschiedene Bücher und Tourenvorschläge für das Entdecken „auf eigene Faust“ rund um das Thema WasSerleben.
Die Führungen und Kindergeburtstagsprogramme sind inzwischen fester Bestandteil des Veranstaltungsprogramms der Umweltstation.
Geschichte der Kulturlandschaft
Die Entwicklung des Systems der Wasserversorgung war immer eng verknüpft mit der Geschichte der Augsburger Kulturlandschaft. Im Jahr 2018 haben Landschaftspflegeverband und Umweltstation das Thema WasSerleben daher im Rahmen des vom bayerischen Umweltministerium geförderten Umweltbildungsprojekts "WasSerleben - gestern, heute, morgen" um diesen Aspekt erweitert.
Der zentrale Baustein des neuen Projekts ist der interaktiv gestaltete „Kilianplan“ aus dem Jahr 1626. An ihm lassen sich gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungen aufzeigen, die bis heute das Gesicht der Stadt und des Stadtwalds prägen.
Die Beschäftigung mit der Entwicklung der Kulturlandschaft beinhaltet dabei auch die Frage nach dem zukünftigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen.
(Fotos v.o.n.u.: Norbert Liesz, LPVA, Regio Augsburg)