Chardonnaybach
Typ: |
Lechkanal |
Länge: |
850 m |
Verlauf: |
Der Quelltopf des Chardonnaybaches befindet sich östlich des Lechs in der Nähe der Tennisclubs Gersthofen. Der Bach verläuft direkt unter der Hochspannungsleitung im Landschaftsschutzgebiet „Lechauen Nord“ und mündet in das alte Bett des Branntweinbachs. |
Wissenswertes: |
Der Chardonnaybach wurde 1996 angelegt. Weil das dafür benötigte Wasser auf der Ostseite des Lechs nicht vorhanden ist, holte man es sich vom westlich gelegenen Lechseitenkanal.
Dazu wurde in einem aufwendigen Verfahren unter das tiefer gelegene Lechmutterbett eine Rohrleitung (Düker) gelegt. Über den Wasserdruck gelangen nun pro Sekunde ein Kubikmeter Wasser ans Ostufer. Dort tritt es in einem künstlichen Quelltopf zu Tage und speist zunächst den neu angelegten Chardonnaybach, der nach 850 m in den Branntweinbach mündet. Spätestens nach 2,3 km versickert das Wasser im Untergrund und tritt im Lechmutterbett wieder aus.
Im Jahr 2001 hat der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg weitere 1,7 km Branntweinbach wieder bewässert. Dazu wird vom Chardonnaybach-Quelltopf Wasser ausgeleitet.
Das künstliche Bewässerungssystem funktionierte zunächst wie geplant. Dann wanderte der Biber ein. Seither gestaltet er das System mit seinen Dämmen komplett um, was unter anderem dazu führt, dass Fußgängerwege dauerhaft überschwemmt werden und das Wasser nicht mehr den geplanten Lauf nimmt. Der Naturschutz versucht derzeit die Aktivitäten des Bibers gezielt so zu lenken, dass das Wassers wieder durchfließt. Durch die Wiederbewässerung des Branntweinbachs konnten sich in der trockengefallenen Lechaue wieder Feuchtlebensräume entwickeln. Trotz oder gerade wegen der Anwesenheit des Bibers ist die Population der Amphibien sprunghaft angestiegen. Und auch Libellen, Reptilien und Sumpfpflanzen profitieren vom „neuen Nass“. |
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