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Branntweinbach 


Typ:

Quellbach (heute trockengefallen und in Abschnitten wiederbewässert)

Länge:

8 km

Verlauf:

Der Branntweinbach hatte seine Quelle im heutigen Gebiet der Hammerschiede. Er verlief in nördlicher Richtung durch Feldfluren und mündete gegenüber von Stettenhofen in den Lech.

Wissenswertes:

Der Branntweinbach fiel wahrscheinlich bereits im 19. Jahrhundert trocken. Grund hierfür war die Regulierung des Lechs, die nördlich von Augsburg bereits 1852 begann. Die Folge war, dass sich der Lech eintiefte, der Grundwasserspiegel sank und die Quellen des Branntweinbachs versiegten.

 

Das ehemalige Bachbett wird von Bäumen und Sträuchern gesäumt. In Teilbereichen wurde es verfüllt und überpflügt.

 

Im Jahr 1996 begann man, Lechwasser in den Unterlauf des Branntweinbachs einzuleiten. Weil das dafür benötigte Wasser auf der Ostseite des Lechs nicht vorhanden ist, holte man es sich vom westlich gelegenen Lechseitenkanal.

 

Dazu wurde in einem aufwendigen Verfahren unter das tiefer gelegene Lechmutterbett eine Rohrleitung (ein sogenannter "Düker") gelegt. Über den Wasserdruck gelangt nun ein Kubikmeter Wasser pro Sekunde ans Ostufer. Dort tritt es in einem künstlichen Quelltopf zu Tage und speist zunächst den neu angelegten sogenannten Chardonnaybach, der nach 750 m in den Branntweinbach mündet.

 

Im Jahr 2001 wurde der wiederbewässerte Branntweinbach durch den Landschaftspflegeverband noch etwas weiter verlängert, so dass heute das Wasser erst nach insgesamt 4 km im Untergrund versickert und im Lech wieder austritt.

 

Das künstliche Bewässerungssystem funktionierte zunächst wie geplant. Dann wanderte jedoch der Biber ein. Seither gestaltet er das System mit seinen Dämmen komplett um, was unter anderem dazu führt, dass Fußgängerwege dauerhaft überschwemmt werden und das Wasser nicht mehr den geplanten Lauf nimmt.

 

Der Naturschutz versucht derzeit die Aktivitäten des Bibers gezielt so zu lenken, so dass das der Branntweinbach wieder auf 4 km Wasser führt.

 

Durch die Wiederbewässerung des Branntweinbachs konnten sich in der trockengefallenen Lechaue wieder wertvolle Feuchtlebensräume entwickeln. Trotz oder gerade wegen der Anwesenheit des Bibers ist die Population der Amphibien sprunghaft angestiegen. Und auch Libellen, Reptilien und Sumpfpflanzen profitieren von der Anwesenheit des Bibers.
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